Die Yamazaki Destillerie
Die Yamazaki Destillerie ist die älteste kommerzielle Whisky Destillerie und wurde von Shinjiro Torii im Jahr 1923 in Yamazaki (Japan), unweit der früheren japanischen Hauptstadt Kyoto, gegründet. Torii ist zugleich auch Gründer der Whisky Destillerie Suntory. Ausschlaggebend für die Entscheidung, sich in Yamazaki niederzulassen, waren die ausgezeichnete Wasserversorgung in der Region und die klimatischen Verhältnisse. Das Klima ist sehr unterschiedlich, angefangen bei relativ kalten Wintern hin zu feuchten, heißen Sommern, was für die Reifung des Whiskys ausschlaggebend ist. Die Yamazaki Brennerei befindet sich unweit des Shinto-Schreins „Minase“. Ein bekannter japanischer Teemeister hat in der Region seinen Tee hergestellt, da das Wasser von sehr guter Qualität war.
In den ersten zehn Jahren lag die Verwaltung der Yamazaki Destillerie in den Händen des berühmten Masataka Taketsuru, der auch als „Vater des japanischen Whiskys“ bezeichnet wird und zugleich Nikka Whisky-Gründer ist. Taketsuru hatte sich ursprünglich dafür ausgesprochen, die Brennerei auf der Insel Hokkaido zu eröffnen, in der Annahme, dass deren Klima eher dem schottischen entspricht. Torii entschied sich dann jedoch für Yamazaki, da ihm bei einer Entscheidung für die Insel Hokkaido die Transportkosten zu hoch erschienen.
Im Jahr 1929 brachte die Destillerie den ersten Whisky auf den Markt. Dieser trug die Bezeichnung „Shirofuda“, wurde aufgrund er Farbe des Labels aber auch als „White Label“ bezeichnet. Die Nachfrage für diesen Whisky war allerdings etwas enttäuschend. Japaner waren vom starken Geschmack überrascht und drehten ihm erst einmal den Rücken zu. Erst 1937 erfuhr ein japanischer Whisky besondere Wertschätzung – der „Suntory Kabunin“. Dieser wurde in einer quadratischen Flasche angeboten. Diese Flaschenform ist auch heute noch sehr beliebt.
Auch wenn der Kabunin erste Erfolge erzielte, war die Whisky-Herstellung immer noch ein Verlustgeschäft. Dies änderte sich erst mit Ausbruch des zweiten Weltkrieges. Die japanische Armee und auch die Marine hatten großen Bedarf an Whisky und baten Torii darum, sie mit diesem Getränk zu versorgen. Nach dem zweiten Weltkrieg erwies sich die US-Armee als großer Fan japanischen Whiskys. Das Geschäft boomte und Yamazaki war neben Suntory der einzige Anbieter, bis dann im Jahr 1973 die Hakushu Destillerie ihren Betrieb aufnahm.
Seit 1984 verkauft die Yamazaki Brennerei insgesamt zehn unterschiedliche Whisky:
- Yamazaki 10 Jahre
- Yamazaki 12 Jahre ISC2003 (Goldmedaille)
- Yamazaki 18 Jahre SWSC2005 (allerbeste Qualität Goldmedaille) (ISC2007 Goldmedaille)
- Yamazaki 25 Jahre
- Yamazaki 35 Jahre
- Yamazaki 50 Jahre
Heute hält Yamazaki den größten Marktanteil an japanischen Single Malt Whiskys. Besonders viele Auszeichnungen erhielt der Yamazaki 18 Jahre Single Malt, der von vielen Kennern als bester Whisky der Welt bezeichnet wird. Er hat bei den San Francisco Spirits Competitions der Jahre 2008 bis 2013 insgesamt sechs Mal hintereinander die Goldmedaille erhalten. Zugleich gewann er auch eine Goldmedaille bei der International Spirits Challenge 2003, die in London stattfand.
Wer einmal nach Japan reist und sich über die Geschichte des Whiskys informieren möchte, hat bei der Yamazaki Destillerie die Gelegenheit dazu. Diese ist für Besucher geöffnet und bietet Führungen auch in englischer Sprache an. In der Whisky Bibliothek können etwa 7.000 Flaschen ungemischter japanischer Whisky bestaunt werden. Das zur Destillerie gehörende Museum informiert auch über die Geschichte des japanischen Whiskys. In das Museum wurde ein Fass Fabrik-Shop integriert, der Whiskys anbietet, die nur in der Brennerei selbst käuflich erworben werden können.